Donnerstag, 24. Mai 2007

Der Berg wandert und für's Leben gebaut

vom 14. bis 16. Mai vollendet Rennmäuseschaft die Arbeiten im Innenbereich. Ein Container ist inzwischen wieder vorhanden, die Baustelle im Nähkästchenbereich wieder topp-sauber. Licht funktioniert auch noch:



Die Toilette ist ab jetzt öffentlich, Wunderwaffe berichtet sie so schon benutzt zu haben. In Zukunft werden wir schon auf der Treppe lautstark anfangen zu singen, bevor wir das Haus betreten:


Der Container ist schon wieder voll - das kann doch nicht alles der wertvolle Bimsstein unserer Nähkästchenwand sein? Der letzte Punkt auf der To-Do-Liste wird seit Montag bearbeitet - das Betonfundament des Grünen Monsters. Hinter dem Container verbirgt sich ein neues Bau(m)stellenspielzeug...


... ein kleiner Bagger.


Eigentlich genau die richtige Dimensionierung für Bau(m)herrinen, leider entpuppt sich unser Betonfundament als Bunker-Konstruktion für's Leben und danach. Diese Wand ist ca 60 cm tief:


Die Rennmausschaft ahnt schreckliches, was den Block hinter der Treppe betrifft...


... die Stahlarmierungen versprechen Massives.


Zwei Tage haben sie gekämpft, um dieses Resultat zu erreichen:


Wer meint, das sei nichts, werfe noch einmal einen Blick auf den vollen Container - das ist zu 90 Prozent Betonfundament-Material.

Mittags werden der Container ausgetauscht und das Baggerchen abgeholt. Das Baggerchen hat statt Benzin nur noch Luft im Tank. Rakete geht Diesel holen, Herr Bagger-Vermieter hat Zeit und widmet diese der Bau(m)herrin. Innerhalb fünf Minuten erklimmt sie die Hierarchie von Wunderwaffen-Hilfsarbeiterin (ganz unten) zur höchsten erreichbaren Stufe der Hausbesitzerin. Jetzt befinden wir uns auf Augenhöhe, denn Herr Bagger-Vermieter ist selbst seit kurzem Hausbesitzer. Sein wertvolles Stück ist 30 Jahre älter, 2 Ar größer und in für Bau(m)herrinnen nicht erfassbaren Größenordnungen günstiger.

"Wie kann man nur soviel Geld ausgeben, nur um hier zu wohnen?"
"Ich bin hier geboren."
"Awah, 30km weider, gibds au älles. So weid isch des ned."
"Ich will aber nicht 30km weit weg nach schwäbisch Sibirien. Solange hier die Preise stabil bleiben, habe ich nichts kaputt gemacht."

Der Rest des Gesprächs war konstruktiver. Er hat seine Abortgrube mittels einer von Firma XY gelieferten Folie (Wunderwaffe hat es notiert) in eine Regenzisterne umgewandelt. Die Wände im Haus hat er mit dem kleinen Bagger eingerissen - das hundertjährige Haus blieb entgegen der Statikerprognose stehen. Statiker verschrieb Stahl. Herr Bagger-Vermieter fand Stahl völlig unpassend und orderte bei befreundetem Zimmermann einen Fichtenbalken (aus dem Herzen !?!), der mittels Flaschenzug und Rollbalken eingezogen wurde. Statiker staunte nicht schlecht - Haus steht immer noch.

Für unseren Bunker bringt er am Montag morgen einen 2,5-Tonner. Mit dem kann man auch die Douglasien- und Haselnuss- und sonstigen Wurzeln behandeln. Ein größerer Bagger sei da wenig hilfreich, die Wurzeln müsse man ausgraben, wenn man nicht das ganze Häusle mit ausrupfen will. Nein, das wollen wir definitiv nicht. Ach ja, und Wunderwaffe, der niemanden auf den Bagger lässt, hat von höchster Ebene neue Anweisung erhalten: Bau(m)herrin darf mit dem 2,5-Tonner baggern. Wunderwaffe will das zunächst als Witz verstanden haben, doch Herr Bagger-Vermieter bleibt fest. An Sägen dürfe man Bau(m)herrinnen nicht lassen, aber Bagger seien für sie wie geschaffen.

Wir lernen dann noch die direkte Nachbarin des Bau(m)herinnen-Großvaters kennen - in sentimentalen Momenten rettet uns der Humor. Dann kommt die sehr nette Nachbarin von weiter unten dazu. "Wieso machen sie dieses Beton-Fundament weg, wir sehnen uns regelrecht nach so einer soliden Konstruktion. Vergessen Sie nicht, dass dieser Berg wandert. Unsere Terasse muss jedes zweite Jahr repariert werden."

Nun ja, wir glauben an die friedliche Zukunft und brauchen keinen Bunker. Als Terasse ist der Standort seit Wegfallen des Waldes zu *räusper* öffentlich.

In Vorfreude auf das Bagger-Fahren setzt Bau(m)herrin die Heißluftpistole ein und legt ein Teil des Türfutters frei. Entzückt findet sie lochloses feinstes Holz vor. Das muss man fast nicht mal abschleifen:

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