Montag, 5. März 2007

.* oder .+ ???

Bau(m)herrins Auto hat ein schönes Display in der Konsole. Da kann man lesen, welches (mit dem richtigen Programm und selbstverständlich im Rahmen der gekauften Lizenzen!) selbstgebranntes Lied gerade läuft, welchen Radiosender sie hört, ob sie demnächst nach links abbiegen muss, wann die nächste Inspektion ansteht, wo sie sich aktuell befindet, wie weit sie mit der Tankfüllung noch kommen wird und vieles mehr.

Wenn Auto gestartet wird, sagt das Display, dass der Fahrer sich ja nicht vom Straßenverkehr ablenken lassen darf. Diese Warnung nimmt Bau(m)herrin sehr ernst. Das geht dann so:

  • Radioprogramm wird durch Bollywood-Melodie unterbrochen
  • Auf Display erscheint eine Handy-Nummer
  • Bau(m)herrin denkt nach, welcher Knopf das Gespräch annimmt
  • Blick auf die Straße: wir liegen knapp daneben -> mit linker Hand korrigieren
  • rechter Zeigefinger drückt vermuteten Knopf
  • "Mir fahred jetzt na los" -> hach, der Baumengel, Knopf war richtig
  • Nach Auflegen (durch Baumengel) noch schnell Handynummer speichern
  • Knopfsuche und Kurskorrektur wie oben beschrieben
  • Baumengel sicher gespeichert
Gestern will Bau(m)herrin Baumengel anrufen. Drei wichtige, weil während des Fahrens gespeicherte Handynummern stehen zur Auswahl:
  • *
  • *!
  • *+
Bei Festnetznummern hilft die Vorwahl, aber diese Handynummern *fluch*

In Verzeichnis "Anrufe" gewechselt. Aha: Mittwoch vormittag hatte *+ angerufen, das muss Baumengel sein. Heftige Kurskorrektur, da Graben bedrohlich nahe. Im bewährten Adler-Suchverfahren den Knopf für Anrufen gedrückt.

"Baumengel, guten Morgen" -> horrido, geschafft!

Erläuternder Einwurf: das ganz tolle Handy kam mit dem ganz tollen Auto und zwei dicken Büchern. Bau(m)herrin dachte sich, die sind sicher in 18 Sprachen - Irrtum, alles deutsch. Sie wältze sich durch ein Drittel der Auto-Anleitung, dann ging diese verschütt. Baumherrin hatte nämlich gelesen, dass das Auto im Kofferraum eine abgedeckte Mulde hat und dort die Bedienungsanleitungen hineingelegt. Praktisch, nicht? So praktisch, dass Bedienungsanleitung zwei Jahre dort ruhte, bis Bau(m)herrinnen-Kind eines Tages aus Neugierde die Klappe anhob.

Eineinhalb Winter lang fuhr Bau(m)herrin mit Sommerzeit in der Armaturenuhr. Der Rechenprozess funktionierte zuverlässig. Allerdings übersah sie, dass die Navigation ebenfalls auf Sommerzeit lief. Es ist schön, wenn gefühlte Fahrten eine Stunde kürzer dauern. Abfahrt: Blick auf Armaturenuhr, Stunde aufgeschlagen. Blick auf Navi-Vorhersage der Ankunft, Stunde nicht aufgeschlagen...

Mit den Telefonnummern entdeckte Bau(m)herrin eines Tages, dass das Handy ein anderes Verzeichnis hat als das Auto. Wer was wo speichert, hat sie bis heute nicht verstanden. Beim Speichern einer Telefonnummer funktioniert die Buchstabeneingabe anders als beim Eingeben eines Fahrtzieles. Daher ist die Bau(m)herrin stolz auf ihr System: Sonderzeichentaste drücken, ein Stern und ein weiteres Zeichen und Speichern. Ohne die Straße zu verlassen, nur ein bisschen Schlangenlinien...

Gestern habe ich versucht, das *+ in Baumengel umzuwandeln. Dafür das Handy mitgenommen, da (mal wieder) völlig verfroren. Aber kein *+ ohne Auto. Ich sitze jetzt nicht in's Auto und räume Adressbücher auf! Immerhin verstehe ich inzwischen, warum der ein oder andere Besitzer derselben Automarke stundenlang vor seinem Haus im Auto sitzt. Ich dachte immer, der habe Angst vor seiner Frau *schäm*.

Wer meint, diese Beschreibung sei off-topic, irrt sich, wir befinden uns mitten im topic Häusles(um)bau. So sehr mich die Erfahrungsberichte von Lüftungsanlagenbesitzern faszinieren: mit uns wird das nie was!

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