Donnerstag, 31. Mai 2007

Unfreiwillige Pause

Ein kurzes Lebenszeichen, da der Online-Status momentan teuer ist: letzten Freitag vormittag wurden wir durch den rosa Riesen von der Außenwelt abgeschnitten. Seit gestern sind wir wieder telefonisch zu erreichen, Bau(m)herrin verbringt ihre Zeit mit Telefon-Hotlines, um in drei Wochen wieder ihr DSL zu haben.

Die begangene Sünde: Namens- und Kontowechsel im Januar 2006. Ich bekenne mich schuldig.

Donnerstag, 24. Mai 2007

Der Berg wandert und für's Leben gebaut

vom 14. bis 16. Mai vollendet Rennmäuseschaft die Arbeiten im Innenbereich. Ein Container ist inzwischen wieder vorhanden, die Baustelle im Nähkästchenbereich wieder topp-sauber. Licht funktioniert auch noch:



Die Toilette ist ab jetzt öffentlich, Wunderwaffe berichtet sie so schon benutzt zu haben. In Zukunft werden wir schon auf der Treppe lautstark anfangen zu singen, bevor wir das Haus betreten:


Der Container ist schon wieder voll - das kann doch nicht alles der wertvolle Bimsstein unserer Nähkästchenwand sein? Der letzte Punkt auf der To-Do-Liste wird seit Montag bearbeitet - das Betonfundament des Grünen Monsters. Hinter dem Container verbirgt sich ein neues Bau(m)stellenspielzeug...


... ein kleiner Bagger.


Eigentlich genau die richtige Dimensionierung für Bau(m)herrinen, leider entpuppt sich unser Betonfundament als Bunker-Konstruktion für's Leben und danach. Diese Wand ist ca 60 cm tief:


Die Rennmausschaft ahnt schreckliches, was den Block hinter der Treppe betrifft...


... die Stahlarmierungen versprechen Massives.


Zwei Tage haben sie gekämpft, um dieses Resultat zu erreichen:


Wer meint, das sei nichts, werfe noch einmal einen Blick auf den vollen Container - das ist zu 90 Prozent Betonfundament-Material.

Mittags werden der Container ausgetauscht und das Baggerchen abgeholt. Das Baggerchen hat statt Benzin nur noch Luft im Tank. Rakete geht Diesel holen, Herr Bagger-Vermieter hat Zeit und widmet diese der Bau(m)herrin. Innerhalb fünf Minuten erklimmt sie die Hierarchie von Wunderwaffen-Hilfsarbeiterin (ganz unten) zur höchsten erreichbaren Stufe der Hausbesitzerin. Jetzt befinden wir uns auf Augenhöhe, denn Herr Bagger-Vermieter ist selbst seit kurzem Hausbesitzer. Sein wertvolles Stück ist 30 Jahre älter, 2 Ar größer und in für Bau(m)herrinnen nicht erfassbaren Größenordnungen günstiger.

"Wie kann man nur soviel Geld ausgeben, nur um hier zu wohnen?"
"Ich bin hier geboren."
"Awah, 30km weider, gibds au älles. So weid isch des ned."
"Ich will aber nicht 30km weit weg nach schwäbisch Sibirien. Solange hier die Preise stabil bleiben, habe ich nichts kaputt gemacht."

Der Rest des Gesprächs war konstruktiver. Er hat seine Abortgrube mittels einer von Firma XY gelieferten Folie (Wunderwaffe hat es notiert) in eine Regenzisterne umgewandelt. Die Wände im Haus hat er mit dem kleinen Bagger eingerissen - das hundertjährige Haus blieb entgegen der Statikerprognose stehen. Statiker verschrieb Stahl. Herr Bagger-Vermieter fand Stahl völlig unpassend und orderte bei befreundetem Zimmermann einen Fichtenbalken (aus dem Herzen !?!), der mittels Flaschenzug und Rollbalken eingezogen wurde. Statiker staunte nicht schlecht - Haus steht immer noch.

Für unseren Bunker bringt er am Montag morgen einen 2,5-Tonner. Mit dem kann man auch die Douglasien- und Haselnuss- und sonstigen Wurzeln behandeln. Ein größerer Bagger sei da wenig hilfreich, die Wurzeln müsse man ausgraben, wenn man nicht das ganze Häusle mit ausrupfen will. Nein, das wollen wir definitiv nicht. Ach ja, und Wunderwaffe, der niemanden auf den Bagger lässt, hat von höchster Ebene neue Anweisung erhalten: Bau(m)herrin darf mit dem 2,5-Tonner baggern. Wunderwaffe will das zunächst als Witz verstanden haben, doch Herr Bagger-Vermieter bleibt fest. An Sägen dürfe man Bau(m)herrinnen nicht lassen, aber Bagger seien für sie wie geschaffen.

Wir lernen dann noch die direkte Nachbarin des Bau(m)herinnen-Großvaters kennen - in sentimentalen Momenten rettet uns der Humor. Dann kommt die sehr nette Nachbarin von weiter unten dazu. "Wieso machen sie dieses Beton-Fundament weg, wir sehnen uns regelrecht nach so einer soliden Konstruktion. Vergessen Sie nicht, dass dieser Berg wandert. Unsere Terasse muss jedes zweite Jahr repariert werden."

Nun ja, wir glauben an die friedliche Zukunft und brauchen keinen Bunker. Als Terasse ist der Standort seit Wegfallen des Waldes zu *räusper* öffentlich.

In Vorfreude auf das Bagger-Fahren setzt Bau(m)herrin die Heißluftpistole ein und legt ein Teil des Türfutters frei. Entzückt findet sie lochloses feinstes Holz vor. Das muss man fast nicht mal abschleifen:

Mittwoch, 23. Mai 2007

Wand raus und Dach sauber

11. Mai 2007, Jörg Kachelmann hat wohl Urlaub, denn niemand kündigt den Sturm an. Auf den Autobahnen fallen reihenweise LKW's um, die Bäume in unserer Nachbarschaft sind hoch:



Bau(m)herrin fährt um die Kurve, stürmt wetterangepasst das Häusle und staunt. Niemand da bei sperrangelweit-geöffentem Fenster. Moment, was ist das Seltsames auf dem Dach?


Rakete wie immer gut gelaunt. Aber was macht er auf dem Dach? Auf der To-Do-Liste stand Dachreinigung erst, wenn Gerüst steht.


Hm, eigentlich wollten wir dieses Fenster zumauern wegen unattraktivem Blick. Dabei scheint es uns ein Gerüst einzusparen, sollte das Dach mal wieder gereinigt werden. Die Eimer sind voller Moos. Man achte auf den Fuß - Rakete macht seinem Namen alle Ehre.


Da Wunderwaffe für ein paar Tage in Polen weilt, ist der Mikado-Riese jetzt Bauleiter. Hier kommt er zur Besprechung:


Meisterarchitekt ist angekündigt, um den Wandaufbau zum Nähkästchen zu inspizieren. Mikado-Riese zieht Rakete vom Dach ab und gibt Anweisung, schnell die Wand freizulegen. Dieser deckt fix den Boden ab....

... und legt den ersten Balken frei:


Eben noch hatte Bau(m)herrin recherchiert, dass die Schlacke-Problematik lang nicht so schlimm ist wie Bimsstein. Und was finden wir hinter dem Putz? Natürlich Bimsstein. Wie schön.


Jetzt sehen wir, dass es keine weiteren Balken außer den Türbalken gibt:

Bau(m)herrin fragt sich, was dieser Klotz am Balken zu bedeuten hat...


Hier noch mal in groß:

Auf Anweisung des Meisterarchitekten werden die oberen 10 Zentimeter der Wand entfernt.


Der rechte Pfosten hat einen Hohlraum zur Decke - Meisterarchitekt weist an zu prüfen, ob der Hohlraum durchgeht.


Raketes Schraubenzieher trifft auf keinen Widerstand. Fazit: dieser Balken ist nicht tragend.


Der linke Balken ist verschlossener.

Rakete pfriemelt und pfriemelt - hier ist kein eindeutig nicht-tragender Hohlraum vorhanden:


Bau(m)herrin und Meisterarchitekt besprechen weiter im Esszimmer die Abläufe, zwanzig Minuten später meldet Rakete, dass nix runtergefallen ist. Bau(m)herrin versteht das als Witz, dann sieht sie, dass der linke, also der tragende Balken entfernt wurde:


Sie wundert sich, warum die Decke nicht runtergefallen ist und weist Rakete an, das nächste Mal wenigstens einen Helm zu tragen. Falsch gedacht - wenn der tragende linke Balken weg ist, könnte der rechte seine Aufgabe übernehmen.


Das hat er nicht, der Hohlraum ist immer noch da. Also kann jetzt auch rechts weg.


So - jetzt wird wieder Dach gereinigt, der Rest der Wand wird fallen, sobald wir wieder einen Container haben.

Bodenlos

Im Laufe der folgenden Woche wird der Boden unter den Fliesen entfernt. Dabei offenbart sich vor der Eingangstüre ein zerbröselter Balken. Der Balken links daneben ist intakt.


Wir erinnern uns an die Noch-Boden-Situation. Beide Balken liegen unter dem Fußabstreifer, der Bröselbalken (Pfeil) ist bis zur Haustüre zerstört.

Fliesenlos

3. Mai: die Rennmausschaft macht sich an die Solnhofener. Ehemalige Küche ist befreit:



In der Speisekammer liegen noch drei Reihen:


Vor der Eingangstüre nähern wir uns den Balken, die später noch eine Rolle spielen werden:



Im Räucherzimmer sauber gestapelt die intakten...


und die zerbrochenen Fliesen.


Zwei Platten wurden auf der Terasse der Mietwohnung mit Hammer und mangels Meisel Schraubenzieher bearbeitet.



Probeweise, da das Kind so viel Freude daran hatte, wurden sie mit diversen Aufsätzen und Körnungen geschliffen - bringt nix. Jetzt harren sie der Mörtelmaschine - noch bleibt die Kitchen-Aid verschont.

Sonntag, 20. Mai 2007

Symbolik

Die verehrte Leserschaft möge entschuldigen, dass wir uns in letzter Zeit zurückgehalten haben. Bald wird es wieder lebhafter hier. In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass der Balken vor der Eingangstür vom Hausbock befallen war, was auf Feuchtigkeit zurückzuführen ist. Akute Bedrohung durch das Viech gibt es nicht, der Balken kann ersetzt werden.

Der kleinere Holzwurm hat an der Kellertreppe ein Stück 'vermorscht', auch das kann ohne großen Aufwand ersetzt werden.

Die Schlacke könnte in der Tat strahlen. Susi und Pu haben bereits den Rat des Experten vorweg genommen - am besten da lassen, wo sie ist. Sollte sie wirklich strahlen, wird das ganze Haus verstrahlt, wenn wir sie entfernen. Also besser Deckel drauf lassen ;-)

Die Blutläuse im Apfelbaum sind ein Schwächeschädling oder so ähnlich. Will heißen, sie befallen nur geschwächte Pflanzen. Im Falle unseres Apfelbaums leicht nachvollziehbar. Sie sollten durch Spritzen bekämpft werden, denn sie können Obstbaum-Krebs verursachen, der wiederum die anderen Bäume befallen könnte.

Mit dieser neu gewonnenen Klarheit an der Schädlingsfront können wir uns hoffentlich bald der konstruktiven Zukunft zuwenden.

Bau(m)stellenbericht und Tatort-Bilder werden folgen. Für dieses Post nur ein Bild, das unsere aktuelle Situation symbolisiert.

Was macht man mit 12,8 Megapixeln, neun AF-Haupt- und sechs AF-Hilfsfeldern? Man schraubt ein manuelles Objektiv davor, betet, dass die vielen Kontakte das überleben und stellt das manuelle Belichtungsprogramm ein. Ruft sich die alten Agfa-Belichtungstabellen in Erinnerung (Mai -> Mittagszeit -> trüb), stellt auf Blende 8, fokussiert durch Drehen am Objektiv, öffnet die Blende auf 4 und knipst. Et voilà:



Aus Neu mach Alt. In unserem Häusles-Fall werden wir das von-hinten-durch-die-Brust-ins-Auge-Verfahren aussparen und die Patina dort lassen, wo sie über 70 Jahre entstanden ist. Auch wenn es teurer ist, als alles neu zu machen.

Samstag, 12. Mai 2007

Stegmaterial

Leider gibt es kein größeres Bild. Bei einem Wintergartenhersteller fielen uns aus gegebenem Anlass Steg und Dach in's Auge:



Was das für eine Konstruktion sein mag?

Fenster -> für Meisterarchitekt

Das mutmaßliche Fenster heißt Royal S 75BS.HI und hier hoffentlich das Referenzobjekt mit Innen- und Außenansichten.

Die hochwärmegedämmte Profilserie Royal S 75BS.HI steht für schmale Blockfenster, bei denen der Blendrahmen den gesamten Flügelrahmen überdeckt. Von außen ergibt sich damit ein homogenes Fassadenbild ohne erkennbare Öffnungselemente - bei äußeren Ansichtsbreiten von 80mm.

Royal S 70BS haben dasselbe System mit einer äußeren Ansichtsbreite von 66mm. Wenn man diese Ansichtbreite mit vernünftiger Wärmedämmung will, muss man die neuen innovativen Schaum-Verbund-Isolierstege nehmen, das heißt dann Royal S70BS.HI.

Die AWS-Fenster mit BS haben Ansichtsbreiten von 89mm + sehr schmale Ansichten ab 67mm ???

Wenn ich es richtig verstehe, hat das Blockfenster von Raico eine optische Ansichtsbreite außen und innen von 50mm. Ist das alles mit oder ohne Rahmen? Beim Riegelstangenbeschlag für stanzbare Flügelbearbeitung steige ich für heute morgen aus. Wörterbuch-Überlauf bzw. Information Overload.

Stattdessen Fenster eines Objektes, von denen ich mich frage, wie die gemacht sind. Leider trickst mich Flashplayer aus, deshalb bitte hier klicken, dann auf Projekte -> Wohnen -> Wohnhaus Taubenweg.

Freitag, 11. Mai 2007

Schlacke -> Problematik

Das Umweltverhalten von Schlacken wird i. d. R. mit Hilfe von Eluattests untersucht. Insbesondere bei der Ablagerung (Schlackedeponie) oder baulicher Verwendung z.B. von Müllverbrennungsschlacke im Straßenbau hat sich gezeigt, dass das Langzeitverhalten unter den Realbedingungen der Atmosphärilien mit den gängigen Eluattests nach dem Regelwerk der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) nicht hinreichend beurteilt werden kann.
Aha...

Freisetzungsraten von Radon, die höhere Konzentrationen im Raum zur Folge haben können, wurden in Deutschland vereinzelt an Rückständen der Verbrennung von Kohlen mit erhöhter Uran-/Radiumkonzentration (früher unter der Bezeichnung "Kohleschlacke" regional als Füllung von Geschossdecken verwendet) und in Ausnahmefällen an Natursteinen mit erhöhten spezifischen Aktivitäten des Radium-226 gemessen. Erhöhte Radonkonzentrationen in Häusern aus Mansfelder Kupferschlacke wurden trotz der vergleichsweise hohen spezifischen Aktivität des Radium-226 in diesem Material nicht ermittelt. In einigen Ländern wurden höhere Radonkonzentrationen in Häusern festgestellt, in denen so genannte Chemiegipse (Rückstände der Phosphoritverarbeitung) und auch bei Leichtbetonen festgestellt, die unter Verwendung von Alaunschiefer hergestellt wurden. Vereinzelt findet man auch überdurchschnittliche Radonkonzentrationen in den traditionellen Gebieten des Bergbaus, wenn Abraum oder Reststoffe der Erzverarbeitung mit erhöhter Radiumkonzentration als Baumaterial, als Beton- oder Mörtelzuschlagstoff sowie zur Fundamentierung bzw. Hinterfüllung beim Hausbau verwendet wurden.

Nach derzeitigem Kenntnisstand wurden in Deutschland keine Materialien zu Bauzwecken verwendet, die infolge erhöhter Thoriumkonzentrationen zu aus der Sicht des Strahlenschutzes relevanten Expositionen durch Radon-220 (Thoron) und seine Zerfallsprodukte in Räumen führen könnten.

In einigen Rückständen aus industriellen Prozessen reichern sich die natürlichen radioaktiven Stoffe an. Bei Verwendung dieser Rückstände, z. B. ihrem Einsatz als Sekundärrohstoff im Bauwesen, sind erhöhte Strahlenexpositionen der Bevölkerung nicht auszuschließen. Um dies zu vermeiden, werden im Teil A der Anlage XII der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) [1] die Rückstände genannt, bei deren Verwertung oder Deponierung Gesichtspunkte des Strahlenschutzes beachtet werden sollten. Durch die ebenfalls in Anlage XII der StrlSchV festgelegten Überwachungsgrenzen für die Verwertung dieser Materialien wird gesichert, dass der für Einzelpersonen der Bevölkerung geltende Richtwert der effektiven Dosis von 1 mSv pro Jahr nicht überschritten wird.

Soso.

Laut kernchemie.pdf ändert sich die Strahlenexposition in Wohnungen im Vergleich zu der im Freien (in Abhängigkeit vom verwendeten Baustoff) bei Schlackenstein um +47%. Bei Bimsstein um +50%, bei Holz um -4%.

Endlich mal etwas, das ich annhähernd verstehe. Wir nehmen viel Holz, dann ist das wenig Schlacke wieder ausgeglichen. Oder so...

Mittwoch, 9. Mai 2007

Schädlings-Update

So, Herr Entensammler ließ uns ausrichten, dass wir stolze Pfleger folgender Biotops-Artenvielfalt sind:
  • Blutmilben. ?Ne, das müssen Blutläuse sein - Milben sitzen auf Schlangen, Hühnern und Geckos. Das haben wir (noch) nicht
  • Apfelbaumgespinstmotten
  • Kleiner Frostspanner
Alles nicht sonderlich bedrohlich. Wegen Ameisen und Holzwurm will Herr Holzexperte vorbei kommen. Herr Entensammler hat ihm den eingesammelten Käfer nicht gezeigt, aber versichert, das sei etwas anderes.

Inzwischen ist das Holzfensterbrett abgelöst und zeigt keine Befallspuren. Dafür ist im EG vor der Haustüre ein reichlich zerstörter Balken zu Tage getreten. Der Mikado-Riese vermutet, dass dieser Balken schon lange zerstört wurde und ein neuer (unbeschädigter) daneben ihn ersetzen soll.

Im Dachstock waren die Ameisen gestern weniger aktiv (liegt vielleicht am Regen?), doch wir haben erneut festgestellt, dass sie in Löchern und Ritzen einer Querlatte verschwinden. Sollte keiner Einwände haben, werden am Freitag die entsprechenden Dachziegel entfernt um der Spur weiter zu folgen.

Das Kind hat diese Woche einen Prospekt von WWF mitgebracht und ist dem Jugendclub des Vereins beigetreten. Das dazu gehörende Mitagessens-Gespräch:

"Schau mal, die süßen Gorillas. Von denen gibt es nur noch 200 Stück."
"Guckst Du die Küche von XY an, da findest Du das dazu passende Zebrano."
"Und vom sibirischen Tiger gab es vor kurzem nur noch 45, jetzt sind es wieder 450."
"Guckst Du bei Nachbar, das ist sibirische Lärche."

Resultat: eine Waldrettungsmitgliedschaft für 24 Euro im Jahr und striktes Verbot, entsprechendes Holz zu kaufen. Ja, ich kenne die Einwände, und wenn wir uns weiter im Umweltkreis drehen, gibt es nur ein ehrliches Fazit: uns und unsere Mitmenschen umbringen. Aber angesichts maximal 7.500 in freier Wildnis lebender Tiger weltweit und eines kurzen Google-Trips nach Borneo /Java/Sumatra wollte ich einfach nicht mehr. Neben den Tigern und Orang-Utans werden dort Menschen umgebracht, die sich gegen die Holzwirtschaft wehren. Das passiert im Tessin garantiert nicht.

Dienstag, 8. Mai 2007

Frage zum Entwurf

Da unser UG sich erfreulich erholt (wir waren nach den Regenschauern noch nicht dort), beschäftigen wir uns intensiver mit den Plänen. Wenn wir Variante II bevorzugen, was bis jetzt der Fall ist, könnte man dann nicht den Raum der jetzigen Toilette besser nutzen?


Ich habe die zur Debatte stehenden Mauern rot (bevorzugt wegmachen wegen Fenster), orange (ginge auch) und türkis (neu, natürlich mit Türe) eingezeichnet.

Architektur vor Ort

Seit über 8 Jahren leben wir inzwischen in unserem Mietdorf und haben Gelegenheit, die Architektur vor Ort zu beobachten. Als im Dorfzentrum eine gesamte Anlage durch Sanierung/Neubau entstand, waren wir zunächst sehr angetan. Fasziniert waren wir vom Wohn-Bürohaus der Architekten, das sie sich an eine Wendeplatte gebaut haben. Inzwischen - fünf Jahre später - gefällt uns das Gebäude nicht mehr so gut. Zum einen hat man nichts von großen Fensterflächen, wenn das ganze Jahr über die Jalousien unten sind. Dann hat das Holz (hier nicht sichtbar die komplett holzverkleidete Wand auf der linken Seite) inzwischen durch die Vergrauung deutlich an Charme verloren. Wenn man den Fußweg links entlang läuft, hat man den Eindruck, das Haus sei heruntergekommen. Bitte nicht falsch verstehen: ich kenne Holz, das vergraut und immer noch ästhetisch ansprechend bleibt. Ich weiß nicht, woran es liegt, hier ist das nicht der Fall. Mit der Kombination dunkles Holz/heruntergelassene Jalousien hat das Haus an ursprünglicher Großzügigkeit verloren - es wirkt eng und unbehaglich.



Keine Ahnung, ob das der Grund dafür ist, dass der Rest der Wendeplatte fast ausschließlich vom Dorf-Konkurrenten gebaut wurde. Seine Arbeiten kennen wir inzwischen sehr gut. Seit ca 4 Jahren steht hinter uns ein Haus von ihm. Auch dort wurde Holz eingesetzt, aber in Metall gefasst und auf bestimmte Flächen konzentriert. Ein weiteres ca 10 Jahre altes haben wir letzten Sommer mit ihm zusammen angesehen. Dort gab es einige 'Kinderkrankheiten', von denen er selbst sagt, er würde sie heute nicht mehr machen. Andere uns störende Punkte hatte der Bauherr zu verantworten.

Da Freunde von uns an der Wendeplatte mit ihm bauen, komme ich gelegentlich dort vorbei. Dabei sticht immer wieder ein anderes Haus von ihm in's Auge., es heißt bei uns inzwischen das "Graue Haus". Hier die Westseite:


Am Ostgiebel erkennt man besser die eigenwillige Dachgestaltung, auf der Obstbaumwiese wird eines Tages eine zweite Doppelhaushälfte stehen:



Wir wissen nicht, ob Wendeplatten-Meister sich dessen Planung schon gesichert hat, aber irgendwie wird er schon dafür gesorgt haben, dass der Durchgang nicht von anderer Seite zugemauert wird:


Vermutlich kommt da noch Glas rein? Ebenso wie in die Öffnung auf der Westseite:


Insgesamt gefällt uns an diesem Architekten immer wieder, wie er es schafft, die Gestaltung der Außenbereiche mit den Häusern zu verbinden. Wie z.B. diese schräg an Grundstücksgrenze gesetzte Fahrradbox...



... auch wenn sie inzwischen so aussieht:


Ebenso ist es dem Holz dieses Stegs ergangen, der uns dennoch nach wie vor gefällt:


Ganz anders sieht die Holzfassade bei Bekannten aus, die das Siedlungshäusle vor ca 6 Jahren ohne Architekt sanierten:


Der Bauherr ist Ingenieur und legt uns ans Herz, noch einmal über das Thema Außendämmung nachzudenken. Die erhöhte Natursteinterasse ist zugewachsen, aber bleiben wir bei dem Thema. Ein paar Straßen weiter noch ein grauer Doppelhaus-Neubau, von unbekanntem Architekten. Insgesamt wirkt es auf uns unruhig und wieder kommt angesichts des verzinkten Stahls die Erinnerung an Fingernägel auf Tafelflächen hoch *schauder*.


Aber sehen wir uns die Terassen an - beide erhöht. Links hat sich für Naturstein entschieden.

Rechts für eine aufgeständerte Terasse mit Holzstapel und Kies darunter.

Wozu der 'aufgehängte' Steg dient, verstehen wir nicht. Spontan fällt uns 'Zugbrücke' dazu ein und wir denken an den Glassteg. ;-)

Kehren wir nochmal zurück zu Herrn Wendeplatten-Meister. Eine ähnliche Grundstück-Situation hatte er in unserer wendeplattenlosen Straße zu lösen und eine massive Garage dort hingesetzt. Aus persönlichen Gründen war es nicht möglich, die Situation großzügiger zu fotografieren. Auf uns jedenfalls wirkt diese Situation ruhiger und damit verbunden großzügiger. Nur das Garagentor ist nicht unser Fall.

Abschließend noch ein Haus, das trotz Abseitslage im ganzen Dorf bekannt ist. Architekt unbekannt.

Schon im Rohbau sah man, dass da etwas Besonderes entsteht. Seither rätseln wir, was genau das Besondere ist. Erst am Rechner fällt mir auf, dass die Fenstergestaltung des Eckfensters etwas... sagen wir seltsam ist.


So - das war die gestrige Rundfahrt. Die Qualität der Bilder leidet an protestierendem Kind, das mit ihm Auto saß. "Mama, Du kannst doch nicht einfach fremde Häuser fotografieren, das ist verboten!" Nachdem Mama sich dadurch nicht erweichen ließ, ersann Kind eine neue Strategie "Achtung, da kommt ein Auto!"