Donnerstag, 3. Mai 2007

Re-Renovierungen mit Theo

Sorry für die Ruhe im blog - im Hintergrund laufen Planungsdiskussionen und Bau(m)herrin leidet an durch 20-jähriges Diplom ausgelöster Midlife-Crisis. Darauf sitzt noch lähmender die akute Holzwurmpanik. Um ihre Nerven zu beruhigen, schickt ein lieber Freund aus alten Zeiten seinen letzten Weihnachtsbrief - jetzt geht es uns wieder richtig gut!

Liebe Freunde,

wieder ist ein Jahr vergangen und wir sind schon wieder nicht umgezogen! Versprechen oder Drohung für unsere B-er Nachbarn: Die W’s fühlen sich wohl und werden langsam sesshaft!

Wie schon im letzen Jahr berichtet, war das Jahr 2004 von Umbauarbeiten, das Jahr 2005 hauptsächlich von Re-Renovierungen und 2006, nachdem wir doch schon zwei Jahre ohne Dusche leben mussten, wollten wir doch das Thema Badezimmer endlich vollenden! (...)

Ich möchte den Faden von letztem Weihnachten wieder aufnehmen: Wir waren also immer noch damit beschäftigt, bodengleiche Duschen in unserem Haus zu installieren. Nachdem sich im ersten Anlauf das Wasser einen pittoresken Lauf durch unsere Badezimmer bahnte und der Fliesenleger in zwei weiteren Arbeitsgängen versuchte, die Fliesen wieder abzuschlagen und hiernach so zu stellen, dass das Wasser in Richtung des Abflusses fließen möge, erkannte man, dass die Bodenkonstruktion bereits undicht war. In einem weiteren Anlauf wurde das Haus unterhalb der Badezimmer wieder bis auf seine Grundfeste ausgehöhlt, um eine neue Balkendecke einzuziehen und hierüber einen neuen Estrich zu verlegen etc. So weit der Stand bis Ende letzten Jahres…

Dankenswerterweise boten gleich mehrere unserer männlichen Freunde an, B. möge doch gerne die Dusche bei Ihnen zu Hause nehmen…leider erstreckten sich diese, sicherlich äußerst großzügig gemeinten, Angebote, lediglich auf meine Frau.

Theo, unser Fliesenleger machte sich also wieder daran, die Glaswände der Dusche auszubauen und das Bad wieder neu zu fliesen. Als er hiermit fertig war, konnte man an seinem erstaunten Gesicht erkennen, dass offensichtlich ein Denkprozess eingesetzt hatte… er hatte vergessen, die Glasscheiben auszumessen und somit passten die bereits vorgefertigten Scheiben jetzt nicht mehr auf die neue Aussparung in den Fliesen.

Also mussten die Fliesen wieder herausgeschlagen werden. Wir gingen hin und vermassen die Glaswände nun gemeinsam, sodass nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen wurde… wenn… Theo nicht den Plan verdreht gehalten hätte, sodass nun an der einen Seite die Aussparung 3cm zu lang war, während auf der anderen Seite 3cm fehlten.

Es erinnerte schon an ein Drama Shakespeare’schen Ausmaßes. Sowohl der Glaser, der mittlerweile die Glaswände zum fünften Mal aufgebaut hatte, als auch wir, waren der Ohnmacht nahe! Nun wurden die Fliesen zum nunmehr fünften Male herausgerissen, alles wurde vermessen und der Plan in der korrekten Richtung abgearbeitet. Es hätte alles so schön sein können… die Horizontale stimmte denn auch hundertprozentig… jedoch jetzt fehlten, nachdem die Fliesen steil in Richtung Abfluss ausgerichtet waren, 3cm in der Vertikalen, sodass unter dem gerade geschnittenen Glas links eine Lücke von ca. 3cm klaffte, die Theo mit einem schicken Plastikbalken abzudecken versuchte. Hätten wir einen Rand oder ein Plastikbälkchen gewollt…man hätte dies von vorneherein und ohne Aufwand realisieren können. Dies musste selbst Theo einsehen! Die sechste Verfliesung wurde dann von einem anderen Handwerker vorgenommen…und siehe da: Es funktionierte!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

zum holzwurm hatte ich bei "mein freund der h-wurm" [der bei uns hoffentlich mit versammelter sippschaft und dem ein oder anderen balken das haus verlassen hat]noch etwas geschrieben. da führt kaum ein weg dran vorbei. es gibt kaum übleres, als im fertigen zustand ein verschlepptes problem zu erkennen und bspw. erstmal das neue parkett zerbröseln zu sehen. außerdem ist es auch immer ganz nett mal die balkenauflager strippen zu lassen, da gibt's auch immer mal wieder böses aus dem bereich "oh,war-mal-feucht", was man kaum geahnt hat. und: ich würde übrigens nicht auf den architekten hören, der hat da im zwiefel nicht so die dicke ahnung. ein baubiologe oder noch besser, ein guter zimmermann der geprüfter restaurator ist kann da gut weiterhelfen.

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