Sonntag, 22. April 2007

Ein erfolgreicher Tag

"Was wächst da eigentlich bei Ihnen in der Hecke und blüht so schön?"
"Das ist eine Scheinquitte - die Früchte kann man zum Gelieren verwenden. Eine sehr interessante Pflanze, die sich gut als Hecke schneiden lässt."

Oh, so eine kommt auf den Einkaufszettel. Sobald wir loslegen dürfen, also ungefähr 2012... Es ist nicht leicht, den Garten bis nach der Baustelle ruhen zu lassen. Also machen wir uns an leichte Pflegearbeiten. Im mickrigen Rhododendron wächst ein Laubbaum - wird entfernt.

Während wir pflichtgemäß den neuen Mieter-Kirschlorbeer gießen, leuchtet etwas Orange-Rotes hinter den Serbinnen im Westwald. Die Kamera ist mit Bau(m)herrschaften-Nachwuchs am anderen Ende des Grundstücks unterwegs, wir schneiden schnell die Serbin zurück und siehe da, welch nette Überraschung:



So schnell werden unsere Wünsche selten erfüllt. Wer hat denn Dich da hingezaubert? Und wieder ein Laubbaum mitten drin:




Schnell weg damit, jetzt kann die hartknäckige "Nordische Zitrone" sich ausbreiten.


Da wir schon dabei sind, lichten wir das Unterholz von drei weiteren Serbinnen aus. Der Ast-Stapel wächst, so können wir das nicht auf den Kompost werfen. Samstags darf man Lärm machen, im Schwabenland ist es fast schon Pflicht. Also stürmen wir den Baumarkt unseres Vertrauens, wie üblich sind wir nicht die einzigen, ergattern dennoch einen Parkplatz direkt am Ausgang und einen auskunftswilligen Berater.

Und wieder stellt sich heraus: Häckseln ist nicht einfach Häckseln. Messer - Walze - Wendel? Nein, wir werden uns nicht auf ein neues Studium mit Fachvokabular einlassen. Was haben wir am meisten? Äste, und die nicht zu dünn. Walze klingt robuster, wir entscheiden uns innerhalb von 10 Minuten für ein robust wirkendes Gerät einer uns unbekannten Marke mit ausreichend Astumfang und vernünftigem Mittelpreis. Heute, einen Stiftung-Warentestbericht später, haben wir beschlossen, unsere Einkaufsstrategie zu ändern:
Spitzenhäcksler zu moderatem Preis.
Seine Robustheit hat Gewicht, was wir erst bemerken, als wir vor Sophie stehen. Zum Vordereinstieg passt der Karton nicht rein, wir müssen einen Baumarkt-Mitarbeiter von seinem Gabelstapler locken und ihn bitten, den Häcksler in Sophie zu hieven. Bau(m)herrin ist derartig peinliche Situationen schon gewöhnt, Nachwuchs noch nicht.

Wieder beim Häusle leeren wir den Karton in Sophie, bis wir es schaffen, den Rest seiner robustheit aus dem Wagen zu wuchten *ächz*. Der Zusammenbau gestaltet sich etwas seltsam - die Räder sitzen nicht fest. Das sieht Stiftung Warentest ebenso kritisch. Dann legen wir los und endlich hat Nachwuchs eine Beschäftigung gefunden, die Spaß macht. Bau(m)herrin rast mit Schubkarre über das Grundstück, sammelt Äste und Stöckchen


Nachwuchs stopft und stopft. Wir testen diverse Tannenzapfen und Nuss-Schalen


klappt. Seine Robustheit frisst alles - je mehr, desto lieber. Hach - ein echt erfolgreicher Tag. Das Schönste: Bau(m)herrin hatte nach ihren früheren Erfahrungen mit Häckslern den Kauf von Kopfschützern überlegt. Der fällt aus, seine Robustheit ist zwar etwas langsamer, aber geräuschtechnisch traumhaft zahm.

Der neue Thermo-Komposter steht neben Gartenhäuschen, ist seit gestern zu einem Drittel gefüllt, mit Beschleuniger versehen, gegossen und durchgemischt. Heute morgen macht Bau(m)herrin einen virtuellen Lehrgang und ist jetzt zertifizierte internet-geprüfte Miss Kompost.

Wir brauchen noch eine Mistgabel und demnächst feuchteres Zeugs - Rasenschnitt kommt Anfang der Woche. Ob wir etwas Küchenabfälle vom einen auf den anderen Hügel transportieren sollten? Mal Sophie fragen, was sie davon hält.

Was lernen wir aus dem Tag? Erst kaufen, dann erkundigen.

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