Gestern Termin mit Frau Statik. Sie ist im Stress und wäre am liebsten erst nächste Woche gekommen. Verständlich, aber wenn das alle so sehen, schaffen wir es bis 2012 nicht.
Der Azubi wollte nicht mitkommen, stattdessen kontrolliert ihr nicht-statischer Ehemann, dass sie keinen Raum übersieht. Sie besitzt etwas, das Bau(m)herrinnen-Gelüste weckt: Meisterarchitekt hat den Entwurf in die Bestandspläne eingearbeitet. Bunt: rot für zu Entfernendes, gelb für Neues. Wir wollen auch so einen bunten Plan!
Während sie sich von Neubau-UG bis in Altbau-Spitzboden durchmisst, entfernen wir Plastik- und sonstigen Müll aus dem Garten. Eine halb vergrabene Flasche stammt wohl noch vom Vorbesitzer, an der Straßenseite scheint der ein oder andere Passant unseren Garten als öffentlichen Papierkorb zu sehen. Dabei steht oben an der Wendeplatte ein ganz eindeutiger solcher.
Im Vorgarten brummt eine Hummel - seltsam angesichts der drei vorhandenen Blüten. Zwischen Zweigen und Blättern sprießt allerlei diverses Grün - die Buchen geben sich zarte Mühe. Auch im Garten entdecken wir neue Knospen - Wein und Obstbäume haben die Schnippelei verziehen und öffnen sich. Wir füllen drei Schubkarren mit dem ersten Fünftel Laub und Zweige aus Vorgarten. Bleiben noch weitere Vier Fünftel hier vorne, der gesamte Westwald und Acht Neuntel des Gartens. Macht ca. 60 Schubkarren und drei zusätzliche Komposte. Nur für das Winterlaub - wir haben noch keine Rose geschnitten oder Kaffesatz eingerechnet. Dieser Garten ist eine Aufgabe.
Auf dem entfernten grünen Monster entdecken wir die Ursache für die hartknäckige Hummel im Vorgarten. Hummeln und Bienen sumsebrummsen um die verbliebenen Löcher der Dachbefestigung. Noch beobachten wir keine obszönen Aktivitäten wie an Susis Hauswand, aber das soll kein Dauerzustand werden. Lieblings-Nachbar empfiehlt Zahnpasta. Klingt gut, nur hoffentlich bemerkt das keiner der naturliebenden Passanten. Die Vorstellung von höhenängstlicher Bau(m)herrin mit Bienenphobie und Zahnpasta-Tube auf 2,70 m Höhe vertagen wir auf morgen. Schließlich müssen wir uns bei Landratsamt erkundigen, ob es Termine für das Stopfen potenzieller Bienennester gibt.
Frau Statik beendet ihre Untersuchung mit der berühmten Dachabschleppung. Wir stehen vor dem Haus, sie korrigiert Architekten-Plan und vermutet, dass die Deckenbalken alle längs gespannt sind. Im Raum der Abschleppung ist der Boden nicht freigelegt. Vermutung ... Bevor wir etwas falsches erinnern, werden wir Meisterarchitekt noch einmal darauf aufmerksam machen, die Vermutung zu überprüfen.
Während dieser Besprechung sind wir auf einmal zu viert. Eine Passantin hat sich neben uns gestellt und studiert aufmerksam die Dachabschleppung. Nicht-statischer Statik-Ehemann bewundert die schöne Lage. "Ja, manchmal ist sie etwas unprivat. Ich meine zu öffentlich." Die Passantin schaut kurz verständnislos, widmet sich dann wieder der Abschleppung.
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2 Kommentare:
Freundlich famoses Frühlingserwachen freut fidele Firstbesitzerin.
Friedlicher Freund findet: Fröhliches Forschen (f)ermeidet fiese Fatalgedanken. (F)oran, (F)oran.
Friedlicher (F)iztbold freut Firstbesitzerin fundamental ;-)
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