Montag, 16. April 2007

Von Bautagebüchern, Fenstern und Fliesentechnik

In der Warteschleife studieren wir andere Bautagebücher - heute mit dem Schwerpunkt Fertighaus von Fingerhaus. Viele befinden sich gerade auch in der Planungs- und Wartephase. Es wird spannend, wer am Ende des Jahres wo steht.
  • Alex plant eine Dachaufstockung mit einem Fertighaus - wir sind gespannt, wie sich so etwas konkret gestaltet.
  • Katja und Jörg haben sich wie wir für eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung entschieden.
  • Familie Rettstatt baut auch im Schwabenländle - vielleicht schauen wir mal auf der Baustelle vorbei.
Beim Stöbern fielen uns die Fenster und Türen der Fingerhaus-Musterhäuser in's Auge, sind das etwa Alufenster?. Siehe das Centro in Hanover (immer auf den Kreis im Wohnzimmer klicken), das Contur in Marburg, und das Contur in Gründau. Im Fellbacher Finesse finden wir die Haustüre interessant.

Und noch einmal zurück zum Hanoveraner Centro. Man klicke auf Dachgeschoss und dann das Bad. Hier war jemand am Werk, der (zunächst mal) Ahnung von Fliesenverlege-Technik hatte.

Bau(m)herrin hat aus unerfindlichen Gründen seit 17 Jahren einen bekennenden Verschnittknall. Wo immer sie ihnen (den Fliesen) begegnet, bevorzugt auf der Toilette, studiert sie Ausgangspunkt, Verlegerichtung und resultierenden Verschnitt. Besonders erschütternd wurden die Studienergebnisse, als die Mode der diagonalen Verlegerichtung Einzug in die Fliesenwelt fand. Darunter leidet Bau(m)herrin seit 8 Jahren in der Neubaumietwohnung so sehr, dass sie nicht mal in Ruhe duschen kann.

Wenn wir uns also im verlinkten Bad virtuell auf die Toilette setzen, fällt leider ein Schnitzer in's Auge: die Fugen der Wandleisten haben wenig Bezug zur Bodenverlegung.

Dennoch ist aus laienhafter Bau(m)herrinnen-Erfahrung dieses Bad für deutsch-europäische Verhältnisse eine Fliesen-Meisterleistung. Unquadratische Formate sauber zentriert. Was das heißt? Die meisten Fliesenleger nehmen eine (später möglichst unsichtbare) Ecke, legen dort ihre vollständige erste Fliese und spulen dann ihr Muster ab. Am Ende der nächsten (später am meisten sichtbaren) Wand dann die Überraschung: völlig unproportionierte Stückchen Verschnitt. Im verlinkten Bad ist der Verschnitt an beiden Wandseiten gleich groß - das Muster liegt zentriert. Leider sehen wir nicht das (dicke?) Ende an der Fensterseite.

Unser Verschnitt-Knall wird uns noch vor so manche Herausforderung stellen, denn eigentlich wissen wir nicht wie, wir wissen aber ganz genau, wie nicht. Meisterarchitekt ahnt so etwas wohl schon, hat er doch gleich auf möglichst kleine, quadratisch proportionierte Fliesen plädiert. Wir glauben ihm, dass er vor allem den Fliesenleger scheut. Das haben wir nämlich schon einmal durchgegemacht, und zwar unter erschwerten Umständen. Damals hatte der Maler bereits die Wände gestrichen, das Resultat waren ein fluchender Fliesenleger, korrekt verlegte Fliesen und versaute Wände. Der Maler hinterließ im 2. Durchlauf einen Gruß an Meister Fliese, so dass der anrücken musste und erneut fluchte... Wie und wann dieser Kreislauf endete, erinnern wir nicht mehr.

Da wir dieses Mal den Bauablauf vollständig in unseren Händen haben, wird kein Maler loslegen, bevor die Fliesen verlegt sind. Der Rest wird dann ein Kinderspiel, denn wir werden ihn finden und motivieren, den Meister Fliese. Damit die Bau(m)herrinnen-Neurose endlich ein Ende findet und sie sich unter der Dusche philosophisch wertvolleren Fragen widmen kann. Ohne sich auf kleine quadratische Fliesen festlegen zu müssen.

Diagonal muss es nicht sein, aber zum Beispiel wie bei casadolcecasa


Steine



ein ähnliches Wandformat hatten wir in der alten Wohnung


fast schon Klinkeroptik...

...und hier der Favorit von Bau(m)herrschaftenkind in der Fliesenausstellung.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vielleicht legen Sie doch die Fliesen selbst, Herrin. Das haben schon andere geschafft und es ist kaum arbeitsintensiver als den Fliesenleger anzuleiten oder ihm das komplette Verlegemuster auf die Wand zu malen.

Denn auf 100 Fliesenleger, die Ihrem Knall mit Augenrollen begegnen, kommen vielleicht 10 die Herrin verstehen, aber trotzdem einer gewissenhaften Anleitung bedürfen.

Der eine, der Sie wunsch- und wortlos glücklich macht, versteckt sich still irgendwo im Heuhaufen.

:: Katrin hat gesagt…

Du hast Recht, werter Tom. Leider unterschätzt Du unsere altersbedingte Fitness - das Knie knirscht und wird noch anderweitig benötigt.

Also werden wir in Heuhaufen wühlen müssen *hatschi*