Samstag, 3. März 2007

Bauschaden und Mission erfüllt

Donnerstag früh ruft Baumtänzer zurück. Bau(m)herrin gibt Lob des Meisterarchitekten weiter und säuselt sich weiter in einen kleinen, aber entscheidenden Hinweis : die Kiefer *räusper* stünde noch *räusper*. Er: "Welche Kiefer?" Oj, das fängt ja gut an... B(m)H: "Die vor dem Neubau." Er: "Da ist keine." Sie: "Doch, ich habe sie gestern noch gesehen." Er: "Schon möglich, aber mir wared gestern abend noch da."

Hiermit ernenne ich ihn offiziell zum Abendengel.

Wir diskutieren noch ein wenig über die Lärche/schiefe Serbin, aber er hat Recht: ich hatte sie übersehen. Falls er kann, wird er es diese Woche noch machen.

Eine Unangenehmlichkeit muss auch noch angesprochen werden. Am Vortag hatte ich am Neubau eine zerstörte Fensterscheibe entdeckt und den Kapo der Entrümpler darauf angesprochen. Dieser meinte, das sei wohl eher den Baumfällern passiert. Ich konnte mir das schlecht vorstellen, schließlich war ich ein nicht wenig stolz auf die Präzisionsarbeit 'meiner' Engelschaft. Dennoch muss ich es ansprechen. Er meint, er könne sich das kaum vorstellen, wo denn die Scherben lägen. Gute Idee, ich werde schauen.

Um die Ecke gekurvt (Achtung, Bordstein), Kiefer ist weg, wir verabschieden uns. Vor Ort war bereits meine neue Wunderwaffe aktiv. Äste an zukünftige Häckslerstelle geschleppt, das gesamte Holz hinten im Garten geschichtet, Teile des Gartenzauns entfernt, weitere wieder rekonstruiert. Mit Wunderwaffe inspiziere ich den Fenster-Tatort und siehe da: neben den Scherben liegt ein Möbelstück. Äste oder Laub sind nirgends zu sehen. Fall geklärt.

Im Haus fällt mir auf, dass der Heizungsthermostat in der Küche vehement tropft. Schnell den (ständig arbeitenden) Verkäufer alarmiert, der ruft Kapo und eine weitere Tat-Rekonstruktion findet statt. Kapo übernimmt die Kosten, ich klinke das Fenster mit ein und berichte von den Befunden. Kapo sagt auch hier: reparieren lassen und ihm die Rechnung schicken.

Ich sage Verkäufer, dass er bei Heizung billigste Lösung nehmen kann, da die ohnehin wegkommt. Der Rest sollte funktionieren und kein Hochwasser entstehen. Mit dem Fenster will ich erst mit Meister-Architekt abklären, ob Reparatur wirklich nötig ist.

Im Garten sehe ich, dass die von der Douglasie getroffene Wanne repariert ist... Wer war das? Egal, ich bin umgeben von Wunderwaffen und Engeln. Ob der Verkäufer mit seiner Entrümpler-Mannschaft auch so zufrieden ist, wage ich zu bezweifeln. Die Visitenkarte meiner Wunderwaffe hat er schon.

Überhaupt entdecke ich so langsam, wie das mit der Akquisition funktioniert. Während der Fällarbeiten lief ein Herr an mir vorbei auf den Chefengel zu und störte ihn bei der Arbeit. Hö, das darf nur ich und auch nur im Kirschennotfall! Als er zurückkommt, stellt der Verkäufer uns gegenseitig vor, der Herr ist Nachbar, Architekt und benötigt den Engel für ähnliche Arbeiten. Er kenne das Haus, habe es besichtigt, aber zu unmöglichem Preis damals noch. Falls ich Hilfe bei der Sanierung brauche, gebe er gerne Tipps.

Zu Hause fiel mir ein, dass ich ja noch das Samstags-Angebot hatte - es war Dienstag abend. Also den Nachbars-Architekt angerufen, ihn über Fällfristen aufgeklärt und Nummer von Samstags-Fäller gegeben. Jetzt bitte nicht schimpfen, dass Architekten diesen Termin nicht kennen. Keiner kennt ihn so richtig. Außer... bei meinen Fahrten zwischen den Hügeln fielen mir diese Woche ständig aktive Baumfäller in's Auge. Die Bäume, das war leicht zu erkennen, waren alle städtische Bäume. Ja, die Behörden kennen die Frist, und wir dusseligen Bau(m)herren stehen im Regen. Ach ja, Nachbars-Architekt nannte mir auch den damals geforderten, unmöglichen Preis.

Was haben wir in dieser Woche gelernt?
  • Baustellen beobachten und von dort das fähige Personal abziehen
  • Maschendrahtzaun mit Fingerabdrucksensor-Öffnung um die eigene Baustelle ziehen
  • Schild aufstellen: "Betreten der Baumstelle auf eigene Gefahr" und "Akquise nur nach Terminvereinbarung am Schalter"
  • mit allen dort Aktiven eine Provision aushandeln -> zu schwierig zu kontrollieren
  • bei Ausschreibung auf prominente Lage der Bau(m)stelle und entsprechend angemessene Kalkulation hinweisen
  • Baumfäller, pardon, -pfleger am 1. März anrufen und für die kommende Saison fest buchen
  • nicht maschinelle Kürzungen dürfen trotz Vogelnester auch außerhalb der Saison stattfinden (sehr logisch!)
  • wir haben einen unmöglichen Preis bezahlt
  • habe ich jetzt den vierten Architekten?
Bei Telefonat mit meinem ersten und einzigen Meisterarchitekten verbietet dieser mir, das Fenster reparieren zu lassen. Recht hat er: wir haben keinerlei Geschäftsbeziehung mit den Entrümplern. Das muss leider der Verkäufer übernehmen. Da wir die Fenster nicht austauschen wollen, muss es gemacht werden.

Mit dem Verbot kann ich leben, hat er mir doch wegen der Baumaktion und der Wunderwaffe gelobt... Nicht nur hervorragende Arbeiter, auch noch zu sehr vernünftigen Preisen angesichts dieser Situation. Schau mer mal, wenn die Rechnungen da sind.

Und noch ein neuer Aspekt: Das Häusle ist gewachsen :-)))

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