Nach (erfolgreichen) Öffnen eines Fensterladens hält sie entzückt inne. Der Weiße Riese steht nicht mehr mitten im Garten:
Man beachte, wie sich der horizontale Charakter einer lebenden Struktur mit seiner solitären Auslegung mit der geneigten Fläche in Ziegelrot vereinigt, um der Dominanz einer weißen Wuchtbrumme einen Punkt, nein, ein Ausrufezeichen entgegenzusetzen. Hm, zuviel Architekturwebsites angesurft... Aber die Wildkirsche würde definitiv fehlen.
Notiz für Bau(m)zeitplan: Dächle entwerfen und bei Wunderwaffe in Auftrag geben. Satteldach? Biberschwanz? Wir werden eine Synthese aus Garten- und Vogelhäulesdach anstreben.
Weiter im Katalog "Können wir das erhalten?", die Fensterbänke aus Eiche:
Versuch, den Fensterladen im Südwestzimmer zu öffnen, scheitert. Das linke Fenster klemmt, vom mittleren Fenster aus sind Bau(m)herrinenarme zu kurz. Wenden wir uns erfreulicherem zu: die Fenstergriffe. Ob sie sich in neue Fenster einsetzen lassen? Wenn nicht, kommen sie an alle verfügbaren Küchen- oder Badeschränke:
Wurde da etwa in einen Dimmer investiert? Der muss nicht bleiben.
Die Türgriffe wollte schon einige ausbauen und mitnehmen - danke an den Verkäufer, dass er sie dem Häusle gelassen hat:
Die dazu gehörigen Türen sollen auch bleiben:
Mist - der Rolladen im Nähzimmer klemmt, geht weder rauf noch runter. Versuche ihn einzurenken scheitern - die Kanten sind zu scharf:
Und noch ein Mist im Nähzimmer. Die Fensterbänke sind dunkelbraun lackiert. Bekommt man das wieder weg?
Verlassen wir das Rollladen-Nähzimmer...
... und wenden uns erfreulicheren Dingen zu. Die Doppeltür zum Beispiel, und ja, was sich da so windschief drin spiegelt, ist Bau(m)herrin, von der schweren Kamera aus dem Gleichgewicht gebracht:
Beim Schränkle an der Treppe fürchtet Bau(m)herrin aus unerfindlichen Gründen erneut wärmetechnische Debatten:
Weiter im Katalog "bitte erhalten" - der Einbauschrank in der Küche. Auf diesem Bild ein klassisches "ja ned-unbedingt"-Element: die Sollnhofer auf dem Boden. Zarte Zweifel nagen an Bau(m)herrin: kann man vielleicht ein Teil von ihnen als Erinnerungselement retten?
Die Türe zur Speis ist ziemlich beschädigt, daneben das reparierte (?) Thermostat:
Die bereits erwähnte Küchentür von Innen (Mist-Wärmetechnik, ich will nix hören):
und außen:
Wir befinden uns im grünen Plastikmonster, wenden uns dem Garten zu und eine neue Überraschung: das Gütle ist schon wieder gewachsen. *augenreib* Was ist da passiert? Die Anwesenheitsliste blinkt in Bau(m)herrinnen-Gedächtnis auf. Ja, das Häusle hat eine Anwesenheitsliste, in der sich Verkäufer und Bau(m)herrenschaft eintragen. Dort stand der Verkäufer für heute vormittag 8:00 bis 12:00 Uhr mit Entrümplermannschaft. Und hier der Beweis, dass sie fleißig waren:
Kurz im Archiv gewühlt - hier das Bild vom Vortag:
Ob Bau(m)herrin zu alt ist, ihre Erkenntnis, dass Aufräumen richtig wertvoll ist, in die Praxis umzusetzen? Da sind mindestens drei Meter mehr Platz auf der vollen Länge:
Bau(m)herrin erinnert sich an den Mozart-Friedhof in Wien. Da standen Berufsbezeichnung wie "Hausbesitzer", die höchste Stufe der Hierarchie war die "Grund- und Hausbesitzerswitwe". Sie wächst um mindestens 3 cm und begutachtet stolz ihren Besitz. Was ist dieser weiße Schmodder in der neu erschlossenen Grundbesitzersfläche?
Erstmals schreitet sie gefahrlos hinter das Gartenhäusle und betrachtet die Ostseite des Weißen Riesen. Ein feines Beispiel dafür, was man aus zwei vollgeschossiger Bauplanvorschrift alles rausholen kann. Bau(m)herrin versteht immer besser die besorgten Blicke der vorbeigehenden Nachbarschaft. Nein, das Häusle bleibt stehen!
Und das herzige Gartenhäusle bleibt auch:
Ein Weitwinkelblick aus neu gewonnener Perspektive:
Herziges Gartenhäusle ist leer:
Unser (nicht-mehr) lebendes Beispiel, dass Kiefern ihren Nachbarn den Garaus machen, steht noch. Gut so, Biologie zum Anfassen ist das neue Motto unseres
Der Riesenhaufen Zweige ist verhäckselt und Bau(m)herrin findet, der Garten erhält langsam Park-Charakter.
Versuch, eine Fensterumbau-Aufnahme zu machen. Um Bau(m)herrins Unzulänglichkeit (-> kurze Arme) zu vertuschen, stellen wir Birne vor den Fensterladen:
Ne, sieht nicht aus. Ehrlichkeit währt länger.
Zurück im Haus erinnert sich Bau(m)herrin an die Putzfrage. Im Esszimmer löst sich ein Stückchen Tapete, der Rest ist schnell entfernt. Hmpf, das Erdbeben von 1955 muss schon heftig gewesen sein. Was wohl Statikmeister dazu sagen wird? Eventuell doch die Hanglage? Wenn ich recht erinnere, ist das unter den Fenstern nicht sooo schlimm.
Auf jeden Fall leuchtet Bau(m)herrin ein, dass der Kalkputz nicht durch Tapetenlösen beschädigt wird. Dann schon eher durch vorschlaghammer-schwingende Architekten... Interessiert studiert sie den Wandaufbau - im Planungsgespräch war das Freilegen des Mauerwerks diskutiert worden. Vielleicht doch irgendwo eine kleine Stelle? Bau(m)herrin's Vorliebe für Klinker schlägt wieder durch. Sie wird auch nicht verlangen, den Kamin um 45° Celsius zu drehen. Versprochen. Nur ein klein bisschen Klinker.
Inspieriert vom Holzstapel begutachtet sie den Bodenaufbau.
Ist das Holzteil da links nicht arg zerbröselt? Hauptsache trocken und kein Schwamm.
70 Jahre alte... wie hieß das nochmal? Asphaltestrich schwimmt im Neubau, Stroh befindet sich in Außenwand, ah, da war doch das Raumbuch. Mal schnell nachschlagen. Da ham wir's. Äm, was ist Schlackelistefüllung? Schlackel oder Schlacke? Egal, darunter liegen Schilfrohrmatten. Spannend, nicht? Alles mindestens 70 Jahre alt.
Hm, das Raumbuch sagt nichts über die Bröselfüllung der Kelleraußenwand an der Treppe, die Meisterarchitekt bei Statikertreffen der Bau(m)herrin erklärt hatte. Und Bau(m)herrin hat vergessen, wie das Zeugs hieß. Die Photos sind etwas verrutscht, mangels Stativ (kommt demnächst mit) und Blitz (mag Bau(m)herrin nicht). Aber man sieht den besprochenen Bröselriss:
Hat Bau(m)herrin erwähnt, dass sie ihre Kellertüren liebt?
Und wehe, jemand sagt noch einmal, das seien ganz normale Kellertüren, tsts.
Die ganz normale Kellertür im aktuell bewohnten Neubau sieht ganz anders aus.
Warum hat die Tür zum Gewölbekeller ein Guckloch? Auf die Stichworte Wärmetechnik oder gar Feuerschutz reagiert Bau(m)herrin neuerdings mit Durchzug.
Versteht sie nicht, will sie nicht verstehen und die damaligen Erbauer werden sich auch was dabei gedacht haben.
Oben im Flur haben wir die erhaltenswerte Seite des Ofens. Die Sollnhofer an der Wand sind intakt und unpoliert *freu* Hat jemand eine Ahnung, wie teuer Sollnhofer inzwischen sind? Von der Farbgebung ganz zu schweigen *schauder*
Die andere Seite ist wieder ein klassisches "ja-ned-unbedingt"-Objekt. Wir haben
Wir nähern uns dem Ende, das Märchenlämple winkt zum Abschied:
Bis später.
2 Kommentare:
zum Thema "Schrank an der Treppe"
ich hab auch mal ne zeitlang in nem Altbau gewohnt, wir haben einen ähnlichen "Einbau" so benutzt wie er wohl früher auch gedacht war, als kühler Lagerraum für Lebensmittel etc.
ggf. kann man ja die Türen von innen dämmen um der WSV (nein nicht Winterschlussverlauf sondern Wärmeschutzverordnung *fg*) genüge zu leisten !?
Hallo Aufgehende Sonne :-)
danke für die Anregung mit der Türen-Innendämmung - damit kann ich den WSV-Fans etwas zum Nachdenken geben, während wir in Ruhe weiterplanen.
Übrigens haben einige der Türen tatsächlich innen so ein Schaumzeugs, allerdings nicht die WSV-erforderlichen 17cm. Da fällt mir auf -> wie dick sind eigentlich heutzutage Skianzüge im WSV? Meines Wissens werden die immer dünner bei gleicher Wärme.
Und unsere Häuser müssen immer dicker angezogen werden. Vielleicht schicke ich den nächsten WSV-Fan in den Winterschlussverkauf?
Das Häusle soll schließlich im Windkanal nicht hinter Jan Ullrich (ups, der war Fahrrad) landen.
Grüßles,
Bau(m)herrin
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