Als Bau(m)herrin gestern abend nach Hause kam, waren zwei Anrufe aus der Zollzentrale auf dem AB - leider ohne Nachricht. Wir schlafen inzwischen gegen 20:30 Uhr (Gruß an die Konfirmation) ein, heute morgen um 5:00 Uhr sind wir mit leichtem Erstaunen und Gittermuster auf der linken Wange erwacht. Denn wir lagen noch auf dem Sofa. Der Film muss gut gewesen sein.
Weder um 19:30 Uhr noch um 5:30 Uhr kann man Behörden zurückrufen. Bank/Versicherung, das unbau(m)liche Leben und die Bau(m)stelle ermöglichten keinen Rückruf am Vormittag. Dank Chauffeursdienst für Nachwuchs kommen wir gegen 14:30 Uhr in Mietwohnung an, wollen eigentlich gleich wieder zurück an Bau(m)stelle. Die armen Rennmäuse dürfen nicht alleine frieren müssen. Da meldet AB drei weitere Anrufe aus Zollbehörde. Kurzer Rückruf, wir landen bei Behördenleiter. Dieser hat von umgänglich auf super-duper-umgänglich geschaltet. Er hat mit den betroffenen Mitarbeitern Rücksprache gehalten und sich über uns informiert. Erste Botschaft: "Ihr Fall ist abgeklärt, keinerlei Anlass zur Sorge."
Uff. Aber was mach ich, wenn Heckenmann Freunde meldet, die auf einen Kaffee vorbeikommen?
"Wegen uns müssen Sie sich da keine Sorgen machen. Wir wissen, dass es Menschen gibt, die sich festbeißen."
"Sie werden einem Heckenmann also nicht mehr Glauben schenken als uns? Der kann doch alles mögliche aufschreiben."
"Nein, wissen Sie, es gibt hier Menschen, die rufen uns täglich an. Machen Sie sich keine Sorgen. Aber wenn dieser Herr weiter hinter Ihren Bäumen beobachtet, sollten Sie ihn anzeigen. Wegen Belästigung, da gibt es so einen modernen Begriff, der zieht noch besser."
"Meinen Sie Stalking?"
"Ja genau, das wird jetzt sehr ernst genommen, und das zu Recht. Notieren Sie sich die Zeit, als er das letzte Mal da war, am besten ist, wenn Sie Zeugen haben."
"Meine Wunderwaffenschaft hat ihn ebenfalls gesehen."
"Ausgezeichnet, notieren Sie es jetzt. Und wenn er das nächste Mal bei Ihnen um die Ecke beobachtet, rufen Sie sofort die Polizei an."
"Ähm, ich mache so etwas nicht gerne."
"Das kann ich gut verstehen, aber in solchen Fällen kann ich Ihnen aus Erfahrung sagen: warten Sie nur nicht zu lange ab. Je länger Sie abwarten, desto schlimmer wird es."
Er erklärt ausführlich, unter welchen Umständen seine Behörde welche Maßnahmen ergreift. Die Details werde ich nicht veröffentlichen, denn Bauherren sind in allerseltensten Fällen davon betroffen und alle genannten Fälle versteht der gesunde Menschenverstand. Einen Rat gibt er jedoch, der weniger mit seinem Gebiet, eher mit unserer Bauherrensicherheit zu tun hat: "Lassen Sie sich den Gewerbeschein zeigen. Wenn er sehr jung ist, lassen Sie sich Referenzen nennen und prüfen Sie sie."
Im Falle Wunderwaffe hatte ich die Referenzen, aber der Rat ist dennoch wertvoll. Wunderwaffe selbst hätte kein Problem gehabt, uns den Gewerbeschein zu zeigen.
Und dann noch einmal eindringlich: "Wenn der Heckenmann das nächste Mal hinter dem Baum steht, zögern Sie nicht! Wir Behörden sind dafür da, lassen Sie sich durch Rücksicht auf uns nicht abhalten. Sie müssen sich schützen. Was Sie einmal zulassen, wird ein zweites Mal, ein drittes Mal und dann ständig passieren. Er darf Sie nicht belästigen, wir haben eine klare Rechtslage."
Er hat nie und mit keinem Wort angedeutet, dass die Untersuchtung unserer Bau(m)stelle auf Basis einer Anzeige stattgefunden hat. Er hat lediglich berichtet, dass es Menschen gibt, die wissen wollen, wie die Untersuchung ausging. Was er nicht berichten darf. Dass es Menschen gibt, die täglich anrufen. Bevorzugt anonym...
Und dass ich unbedingt das nächste Mal sofort Anzeige erstatten solle.
Wer will, der denke sich seinen Teil.
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