Montag war der Engel offensichtlich erschöpft. Kein Wunder, er hatte eine Woche inklusive stürmischem Samstag bis zum Umfallen (im wahrsten Sinne des Wortes!) geschuftet. Bau(m)herrin teilt ihm mit, dass Fenstertäter inzwischen identifiziert sind.
Außerdem könne er sich mit den folgenden Arbeiten Zeit lassen. Vereinbart waren Häckseln und Schnitt der verbliebenen Bäume. Mit dem Spalten der Holzstämme war Baumengel nicht mehr so glücklich, ob das nicht die Wunderwaffe machen könne. Seine Maschine sei zu groß, mit der komme er nicht nach hinten.
Mentale Notiz:
-> Planungsfehler, Bau(m)herrin!
-> wie sollen wir jemals die Wurzeln aus der Erde bekommen? Spätestens für die Douglasien wird es einen richtigen Bagger brauchen.
-> die Terasse (grünes Plastikelement) wackelt, irgendwo muss der Bagger ja rein
-> können alternativ Douglasienstümpfe für konstruktiven Aufbau einer Pergola verwendet werden?
Zurück zum Engel: ob das Spalten nicht Wunderwaffe übernehmen könne. Bau(m)herrin holt Bild der Douglasienstämme vor geistiges Auge, Engel beantwortet seine Frage selbst: "da kann man sich die Zähne dran ausbeißen..." Sie verbleiben mit der Vereinbarung, dass die Spaltfrage noch Zeit habe, Bau(m)herrin wird mit Meisterarchitekt am Dienstag eine Lösung finden.
Gestern mittag (vor Architektenbesprechung) vermeldet Auto, *+ habe angerufen. Der Rückruf klappt nicht, Bau(m)herrin vermutet, dass Baumengel am Vormittag gehäckselt und gekürzt hat. Sie hat sich damit abgefunden, die Helden nicht mehr vor die Kamera zu bekommen. Kurz darauf ruft er dann doch noch einmal an, klingt deutlich fitter als am Vortag und kündigt an, heute nachmittag zu häckseln, kürzen und... zu spalten. Bau(m)herrin kündigt vorsichtshalber keinen Baumstellenbesuch an.
Zwei Stunden hält sie sich mit großer Disziplin am Rechner und sammelt Bilder für Planungsbesprechung. Ja nicht die Engel zu früh vertreiben! Dann gibt es kein Halten mehr - sie hüpft in's Auto, düst gen Baumstelle, drosselt an der letzten Kreuzung das Tempo und schleicht sich an den Randstein. Vorne stört sie niemanden, lautes Hacken ertönt aus dem Garten. Der Haufen vor dem Neubau ist verschwunden, das Eibchen-Eimerchen freigelegt:
Ein Blick um die Ecke: die braunen Scheinzypressen sind gestutzt. Nicht aus optischen, sondern aus gesundheitlichen Gründen. Wir hoffen, dass sie durch den Schnitt wieder mehr Kraft für unten erhalten:
Eine Ecke weiter ertönt die Motorsäge, schnell ein Bild von der fliegenden Späne:
Huch, jetzt hat der Engel sie entdeckt - Bau(m)herrin fühlt sich wie Papparazza. Der aufgeräumte Garten ist wieder eine echte Baumstelle, im Hintergrund steigt Chefengel vom Birnbaum.
Jetzt kommt Chefengel auf sie zu, Bau(m)herrin überlegt sich trifftigen Grund, warum sie unangekündigt erscheint. "Gut, dass Sie kommed, da ist noch eine Ecke, die ich mit Ihnen besprechen wollte." Wir tanzen zum Gartenhäuschen, er zeigt die beiden Kandidaten, über die sich Bau(m)herrin bereits am Sonntag Gedanken gemacht hatte. Sollte man sie als Beweis dafür, dass Kiefern u.ä. ihren Nachbarn das Wasser zum Leben nehmen, stehen lassen? Die zwei Thujen in der Mitte sind eindeutig abgestorben (Markierung in Pink):
Chefengel schlägt vor, sie mit der Seilwinde zu bearbeiten, dann sind die Wurzeln auch gleich draußen. OK. Die übrigen werden nicht geschnitten, sie sind gesund und geben in ihrer Unruhe ein insgesamt ruhiges Bild ab. Beschließen wir. Aaaber da sind noch drei Kandidaten, die am Sonntag hinter dem Gartenhäuschen entdeckt wurden:
Drei Bäumle, grün und nadelig...
Frage 1: "Was ist das?" -> Scheinzypressen.
Frage 2: "Ganz sicher keine Kiefern, die demnächst das Gartenhäusle absterben lassen?" -> ganz sicher nicht.
Seltsamerweise sehen sie viel gesünder aus als des Mieter Hecke vorne:
Also lassen wir sie. Diese Besprechung ist akkustisch nicht unproblematisch. Nebenan wird gehackt, gesägt und... lauthals gesungen. Bau(m)herrin ist nicht nur zwecks Entscheidungen willkommen, da ruft sie sogar jemand sehnsüchtig und wirft demnächst die einzig verbliebene Rose des ursprünglichen Häusleserbauers um:
Er ist reinrassig, wer will, darf raten. Hinweis: läuft bevorzugt auf drei Beinen. Jetzt schwingt er sich zum hohen C auf:
Caruso ist besitzergreifend, steigt auf Bau(m)herrins Knie, diese fällt beinahe um, weil nur eine Hand zur Verfügung, um Caruso vom Küssen abzuhalten. Solange er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hat, ist er ganz brav:
Aber wehe, jemand anderes wird aufgenommen. Er knabbert am Ledergriff der Kamera - hö!
Sein Herrchen leistet Schwerstarbeit an den Douglasien.
Ein Spaltkeil wird reingehauen:
Spaltengel Nummer 2 stöhnt auch, die dünneren Stämme sind nicht unbedingt leichter. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist sein eigentliches Ziel, ohne Einsatz der Motorsäge zu spalten. Die Kandidaten machen ihm besonders dann das Leben schwer, wenn sie viele Äste besaßen.
Der Chefengel leint sich an die Birne und verpasst ihr mit Handsäge einen neuen Schnitt:
Die Efeu-Wildkirsche (ja, genau die) hat ihre Rasur bereits erhalten:
So, jetzt hat Bau(m)herrin lange genug gestört. Tschüss Caruso:
Wie, "neinnein"? Dochdoch!
winke.
Kurz Nahaufnahmen von Douglasienholz:
Blick auf Lärmschutzpotenzial beim Weißen Riesen (der neu entdeckte Baum steht auf deren Grundstück):
Und im Westwald die Hinterlassenschaft gefallener Serbinnen dokumentiert:
Das war's für Dienstag auf der Baumstelle.
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