Mittwoch, 21. März 2007

Tapete beendet - Haustechnik will geplant sein

Die Heizung ist seit gestern ausgefallen und wir werden jetzt kein Ölheizungs-Praktikum machen, um demnächst auf Wärmepumpe umzustellen. Das Wetter verhält sich ähnlich vernünftig - mit gefrorenem Atem haben wir (Rakete + ein Zehntel Bau(m)herrin) die letzten Reste an Tapete abgeschruppt. Der Heckenmann von gestern ward nicht mehr gesehen - vielleicht war ihm der Auftritt doch peinlich?

Es gibt noch offenen Fragen dazu, z.B. ab wann eine Baustelle eine Baustelle ist. Oder was passiert, wenn der Heckenmann andere Zeiten notiert als wir. Aber Zollstelle und Bau(m)herrin bleiben im Kontakt und werden die Fragen lösen.

Wenden wir uns jetzt der Planung, insbesondere der Technik zu. Heute morgen war Besprechung mit PC-Doktor. Der will nicht die Kat-7-Kabel verlegen, die Meisterarchitekt empfiehlt. Die seien schwierig zu verlegen und sehr empfindlich, beim kleinsten Knick habe man doch wieder ein Kat-6-Kabel. ???

Dafür sprach er die Möglichkeit eines Multimedia-Servers an. Meisterarchitekt warnt vor Kosten, anerkennt aber Bau(m)herrinnen-Argument der ewig offen herumfahrenden CD's und DVD's, die Bau(m)herrin einfach nicht in den Griff bekommt. Zu viele Teilnehmer.

Bau(m)herrin will grundsätzlich so wenig Kabel und Einzelgeräte wie möglich. Wenn in Küche/Esszimmer ein Display zur Steuerung der Musik ist, sollte es auch zum Öffnen der Haustüre dienen. PC-Doktor schlägt Bus-System vor. Die Bus-Geschichte hat Bau(m)herrin bereits studiert, Jalousien und Sicherheitstechnik will sie nicht haben und nicht steuern. Daraufhin meint PC-Doktor, man könne die Türe/Klingel über Telefon bedienen. Telefone rauben Bau(m)herrin zur Zeit regelmäßig den Schlaf - das ist ihr suspekt. Außerdem haben die diversen Siemens-Schnurlos-Teile Telefonbücher und Menüführung durcheinander gebracht. Und nein, wir können nicht bei einem Modell bleiben, weil gelegentlich ein Kind seine Apfelschorle über das Teil schüttet. Versuche, das alte Modell doch noch zu bekommen, scheitern in diesem Bereich sogar bei ebay.

Und dann läuft das Telefon eh schon über DSL, Telefonie und die Fritzkarte. Inclusive Anrufbeantworter. Womit wir wieder beim Server gelandet wären.

Spätestens jetzt beginnen Bau(m)herrinnen-Planungsgedanken, sich im Kreis zu drehen. Um PC-Doktor völlig zu verwirren, beharrt sie auf vorhandene Geräte. Der Fernseh-Flachbildschirm hat eine PC-Schnittstelle - kein Problem. Aber der kleine transportable LCD-Fernseher liegt ihr auch am Herzen. Trotz des vernichtenden Testurteils. Denn:
  1. haben wir nicht den dort genannten Preis gezahlt (sind die irre?)
  2. ist die Bildqualität für das Format völlig ok
  3. kann man den Sendeteil mitnehmen und den Bildschirm problemlos an Steckdose anschließen
  4. haben wir bei dem Gerät kein Standby - liegt in der Natur der Sache
  5. wollen wir den Sound entkoppelt (wie schon beim stationären TV)
  6. kann man mit nichts Vergleichbarem in der Küche einen Film nachvollziehen, denn Aquos lässt sich mal kurz vom Kochen zum Spülen hieven. Ganz ohne Unterbrechung
  7. gilt Punkt 6. auch für Putzaktionen
  8. ist es, da vorhanden und praktisch (Kinder wissen, welchen Knopf bedienen) niemals durch 5 stationäre Bildschirme zu ersetzen
  9. ist Klein-Aquos einfach knuffig
  10. ist der Ordner für Bedienungsanleitungen bereits überfüllt
  11. muss Nachwuchs verhandeln, bevor mit Freunden die Nacht im Kinderzimmer am Bildschirm verbracht wird, gelegentlich kontert Muttern mit Putzaktion -> pädagogisch äußerst wertvoll!
Äh, und Fußballspiele sind nicht unser Maßstab. So lange habe ich noch nie am Stück geputzt.

Für das Arbeitszimmer schlägt PC-Doktor vor, die vorhandenen PC-Lautsprecher zu nutzen. Damit sind wir im Gegensatz zum verissenem Aquos nicht zufrieden zu stellen. Denn irgendwie vertragen sich Internet-Radio-Übertragung nicht mit dem Telefon. Regelmäßig hängt sich das Radio-Fenster auf, dann muss Bau(m)herrin unter den Tisch krabbeln (staubig - uäh) und Fritz-Stecker aus- und wieder einstecken, weil sich die Fritz-Box aufgehängt hat. Das macht sie inzwischen routinemäßig, obwohl Telefon meldet, dass der Teilnehmer aufgelegt hat. So etwas kann Freundschaften gefährden.

Wir wissen die 5-geteilte-Sound-Anlage zu schätzen, obwohl sie uns aktuell kabeltechnisch das Mietwohnheim verschandelt. Die kommt in's Wohnzimmer, kein noch so 7-teiliges System wird uns davon abhalten..

Der Rest darf gerne ganz normales, vernünftig ausgerichtetes Stereo sein. Wir wünschen eine (einzige und übersichtliche) Menüstruktur, Bedienungen (ob Display oder Fernbedienung), die möglichst nicht auffallen, sondern einfach nur die gewünschte Musik abspielen.

Die Soundqualität sollte nach Stereo-Maßstäben sehr gut sein. Aber wir wollen nicht mit unseren Gästen in eine Diskussion vertieft werden, wo in dem vermaledeiten Teil wir das Lied finden, das wir eigentlich hören wollen. Sonst haben wir wieder einen unkommunikativen Abend mit mindestens 5 programmierenden Gästen (männlich) und 12 unzufriedenen Gästen (weiblich) und müssen sechs Wochen damit verbringen, das ganze Zeugs für uns handhabbar zurück zu programmieren.

So, das war der Kriterienkatalog 'Haustechnik'. Irgendwie schwant uns, dass die Wärmepumpe alles wieder umwerfen wird.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Eine Baustelle ist eine Baustelle wenn sie eine Bauschild hat (das offizielle mit dem (früher roten) Punkt. Ohne Punkt ists eine Schwarzbaustelle oder eben eine genehmigungsfreie Renovierung.

:: Katrin hat gesagt…

Hallo Tom,

Deinen Hinweis habe ich im heutigen Telefonat mit dem Dienststellenleiter gleich eingebracht. Der meinte, er habe keine Ahnung von einem roten Punkt oder einem Bauschild. Bei Altbauten scheint die Situation etwas komplizierter zu sein.

Mit dem Begriff "Schwarzbaustelle" hast Du mich kurz ganz schön heftig verunsichert. Schwarzarbeitstechnisch haben wir inzwischen den Freischein, aber da lummern weitere Fallen. Ich verlasse mich blind auf Meisterarchitekt, das hat bisher immer geklappt.

Das (vorläufige) Ende der Geschichte werde ich in einem neuen Post veröffentlichen.

Grüße,
Bau(m)herrin